Treppenwitz zum Karnevalsauftakt – SVG verliert gegen Rohrbach II

11. Nov
2018

SV Geroldshausen : TSV Rohrbach II 1:2 (1:0)

Selten war es so schwer zu einem Spiel Worte zu finden wie an diesem Sonntagabend. Versuchen wir es einmal mit der bloßen Schilderung der entscheidenden Spielereignisse: 1:0 Alois Federl (15. Spielminute), Gelb-Rot Robert Haage wegen „Unsportlichkeit“ (41. Spielminute), 1:1 Stefan Mayr (58. Spielminute), Rote Karte Stefan Humbach wegen „Beleidigung“ (72. Spielminute), Gelb-Rote Karte Christian Koberowsky wegen „provokantem Gesichtsausdruck“ (85. Spielminute), 1:2 Sebastian Harastko nach einem „Foul“elfmeter (89. Spielminute). Einig waren sich nach dem Spiel alle Beteiligten von beiden Seiten, dass der Mann in Gelb aus der Schiedsrichtergruppe Freising der schlechteste Mann auf dem Spielfeld gewesen war.

Vorneweg sei klargestellt, dass auf dieser Homepage noch niemals ein Schiedsrichter, der eine ungenügende Leistung gezeigt hatte, namentlich erwähnt worden ist. So soll es auch dieses Mal gehalten werden, auch wenn sich die Schiedsrichtergruppe Freising durchaus zu Recht einige Nachfragen gefallen lassen werden muss, wie man diesen anscheinend schon zuvor bekannten Schiedsrichter zu einem Derby im Abstiegskampf in der Kreisklasse in den Austausch entsenden kann.

Spielertrainer Alois Federl war nach dem ebenso überzeugenden wie überraschenden 1:0 Sieg beim FC Geisenfeld zu einer Änderung gezwungen. Steffen Bretz war nicht verfügbar, sodass Matthias Förch trotz einer Hüftverletzung auf die Zähne beißen musste und neben Stefan Haage in der Innenverteidigung agierte. Alois Federl selbst startete neben Daniel Petz auf der Doppelsechs.

Besser in die Partie kamen jedoch die Gäste aus Rohrbach. Nach zwei Minuten wurde der Stürmer zu spät angegriffen und der Ball strich bei seinem Schuss aus 16 Metern nur um Zentimeter am Pfosten vorbei – Torhüter Florian Drexler wäre im Kasten des SVG chancenlos gewesen. Nach einer Standardsituation kam ein SVG-Verteidiger einen Schritt zu spät in den Zweikampf – der fällige Elfmeterpfiff des 23. Mannes auf dem Rasen blieb aber aus. Nach einer Viertelstunde brachte dann Matthias Förch eine Freistoßflanke hoch in den Strafraum der Gäste, der Ball wurde verlängert, Robert Haage – den die Gäste im Abseits wähnten- setzte geschickt seinen Körper ein, der Ball kam zu Alois Federl, der freistehend aus fünf Metern zum 1:0 für den SVG vollstreckte. Dieser Treffer nahm den bis dahin überlegenen Gästen einiges an Wind aus den Segeln, Torchancen waren nun auf beiden Seiten Mangelware. Dann wurde es dem Mann in Gelb anscheinend etwas zu langweilig und er traf eine Entscheidung, die sogar auf der Bank des TSV Rohrbach für großes Gelächter sorgte. Bernhard Kohlhuber kam in einem Zweikampf gerade noch vor dem schussbereiten Angreifer an den Ball und bugsierte die Kugel unkontrolliert in Richtung Toraus. Um den Eckball zu verhindern, fing Keeper Florian Drexler den Ball kurz vor Auslinie mit den Händen ab. Zur Überraschung aller 22 Spieler – nicht ein einziger Rohrbacher hatte reklamiert!- entschied der Schiedsrichter auf „kontrollierten Rückpass“ und indirekten Freistoß. Nach dieser unglaublichen Fehlentscheidung legte der Schiedsrichter den Ball – soweit regelkonform- auf die Torraumlinie, um dort das Spiel fortsetzen zu lassen. Der bereits verwarnte Robert Haage legte den Ball auf den Ort des vermeintlichen „Vergehens“, bezahlte hartes Lehrgeld und sah dafür die gelb-rote Karte. Der TSV Rohrbach II führte unbeirrt diesen indirekten Freistoß aus, der knapp neben das Tor ging.

Nach der Pause kam der defensivere Mohammed Kabba für Bernhard Kohlhuber in die Partie. Der SVG stand mit 10 Mann sehr defensiv und kompakt in der eigenen Hälfte. Der Gast benötigte einen Fehler im Spielaufbau des SVG, um nach einer knappen Stunde zum Ausgleich zu kommen. Der Ball kam scharf von links an den Fünfmeterraum, wo der eingewechselte Stoßstürmer der Gäste den Ausgleich zum 1:1 markieren konnte. In Überzahl drängte der TSV dann auf das zweite Tor, der dezimierte SVG versuchte das eigene Tor zu verteidigen. Dann trat ein weiteres Mal der ominöse Mann in Gelb in Erscheinung. Der Rohrbach Stürmer Stefan Humbach war von seinem Gegenspieler gelbwürdig gefoult worden – daraufhin äußerte der Angreifer zu seinem Gegenspieler, der ihn etwas provokant angegangen hatte, folgenden bayerischen Satz: „Hoit dei Fotzen!“ Nur jemand, der wohl noch nie in seinem Leben selbst als Spieler auf dem Fußballplatz gestanden hatte, konnte dies als Beleidigung auffassen – der Schiedsrichter tat es und zückte glatt Rot (72. Spielminute). Etwa 10 Minuten lang schien das Spiel auf ein durchaus leistungsgerechtes Remis hinauszulaufen, dann sollte aber die nächste Sternstunde des Mannes in Gelb folgen. Der bereits verwarnte Christian Koberowsky beging in der gegnerischen Hälfte ein Allerweltsfoul, daraufhin ging der Rohrbach Kapitän auf ihn zu und geigte ihm die Meinung, Koberowsky stand nur da und verschränkte die Hände hinter dem eigenen Rücken – das Resultat war eine gelb-rote Karte für Koberowsky. Der Schiedsrichter begründete dies zunächst gegenüber Koberowsky mit einem „provokanten Gesichtsausdruck“, um dann schlussendlich im Spielbericht ein „Foulspiel“ gesehen haben zu wollen – ja, was war es denn jetzt?! Das Spiel, oder vielmehr der Schiedsrichter hatte aber in der 89. Spielminute noch eine Pointe zu bieten. Rohrbach war über links in den Strafraum des SVG eingedrungen, Stefan Haage grätschte und spielte zunächst den Ball, danach aber stolperte der Angreifer über das ausgestreckte Bein – der Referee zeigte auf den Strafstoßpunkt. Der extra dafür wieder eingewechselte Sebastian Harastko ließ sich die Gelegenheit in diesem entscheidenden Spiel im Kampf um den Klassenerhalt nicht nehmen und vollstreckte scharf zum 2:1 für den TSV Rohrbach; Drexler war mit den Fingerspitzen dran, konnte den Ball aber nicht abwehren. Danach warf der SVG noch einmal alles nach vorne. Als der Schiedsrichter noch eine Nachspielzeit von drei Minuten anzeigte, ging kurz darauf ein Rohrbacher Spieler verletzt zu Boden. Diese Behandlungspause dauerte mehrere Minuten, der völlig überforderte Schiedsrichter pfiff die Partie danach erst gleich gar nicht mehr an.

Es ist extrem schwer eine Niederlage, die auf eine solch unglaubliche Weise zustande kommt, zu akzeptieren, aber schlussendlich bleibt einem kaum etwas anderes übrig. Einer Mannschaft, die vor dem Spiel mit einer gelb-roten Karte in 14 Spielen auf dem zweiten Platz in der Fairnesstabelle gestanden war, zwei Platzverweise auszusprechen, da gehört wohl schon einiges dazu.

Schlussendlich bleibt hier aber noch eines festzuhalten: Der SV Geroldshausen steht in welcher Situation auch immer als Verein fest zusammen. Egal, wie bescheiden es in dieser Halbserie gelaufen ist, unsere Fans waren immer für uns da und haben uns unterstützt! Wir hoffen, da auch in Zukunft etwas zurückgeben zu können!

Ganz besonders würden wir uns freuen, wenn wir euch alle am Samstag, 15.12.2018 zur Weihnachtsfeier im SVG-Vereinsheim begrüßen könnten!

Das Spiel unserer Zweiten gegen den FC Unterpindhart II wurde ins Kalenderjahr 2019 verlegt.

(FD)

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