Weihnachten beim SV Geroldshausen

Joe Strasser und Georg Demmel sind SVG'ler des Jahres 2012

Als der 1. Vorstand Gregor Dierl die Weihnachtsfeier eröffnete, waren einzig die Temperaturen nicht weihnachtswürdig. Langsam scheint man sich daran gewöhnen zu müssen, dass Weihnachten mehr grau als weiß ist. So blieb man zumindest von den Widrigkeiten winterlicher Temperaturen verschont. Letztendlich tat es der guten Stimmung im Saal keinen Abbruch.

Die mehr als 120 Gäste, unter denen sich auch Ehrenvorstand Josef Selhuber mit Frau befand, durften sich dann zu Beginn erst einmal mit dem Ablauf der Weihnachtsfeier bekannt machen. Leider war in diesem Jahr die Theatervorstellung den vielen anderen Beschäftigungen der Mitglieder – nicht nur zu Gunsten des Vereins – zum Opfer gefallen. Die Vereinstätigkeit, auch wenn sie für den ein oder anderen manchmal den Grad einer Fast-Vollbeschäftigung erreicht, ist eigentlich nur "Nebenbeschäftigung" neben dem täglichen Einsatz für Arbeit, Familie und Freunde. Gregor Dierl dankte deshalb auch den vielen im Verein Aktiven, ohne diese der Verein nicht diesen erfolgreichen Verlauf hätte nehmen können, den er in den letzten Jahren genommen hat. So hatte am 12.12.2012 die Mitgliederzahl die angepeilte magische Zahl von 1212 Mitgliedern bereits längst wieder überschritten – schön wäre es gewesen, das 1212. Mitglied an diesem Tag begrüßen zu können. Auch richtete er seinen Dank an die Organisatoren der Weihnachtsfeier, an die Bäckerei Hermann Häußler für die Semmel, an die Metzgerei Georg Demmel für das Vorbereiten des "Abendmahls" und die Spender der drei Spanferkel.

Mittlerweile hat es Tradition, dass der Bürgermeister Jens Machold und der Sportreferent Christian Bäck der Einladung zur Weihnachtsfeier des SV Geroldshausen gefolgt sind. Waren sie bisher nur passive Mitglieder, so ist Jens Machold mittlerweile aktives Laufmitglied und hat mithilfe von Hannelore Meßner nicht nur den Lauf 10 erfolgreich abgeschlossen und damit ein persönliches Erfolgserlebnis in 2012 feiern können. Bei seinen Grußworten konnte und wollte er die Freude über diese erfolgreiche Zusammenarbeit nicht verheimlichen und brachte mit Dankesworten auch seinen Respekt vor unserem Sportverein zum Ausdruck.

Bilanz zog danach Hans Widmann, der zweite Vorstand des Vereins. Viele Veranstaltungen haben das Jahr über das Leben im Verein geprägt. Für die Fußballabteilungen, deren Aktivitäten zwangsläufig durch den Spielbetrieb bereits vorgegeben sind, war dieses Jahr in vieler Hinsicht wieder erfolgreich, wenngleich es nicht immer am Tabellenstand abzulesen ist. Erfreulich ist die Entwicklung der 1. Mannschaft, die einen begeisterten Fußball spielen und damit auch die Attraktivität des Fußballs in Geroldshausen für die treuen Fans erheblich steigern konnten. Es ist eigentlich wirklich äußerst selten, dass der Gegner mehr Fans aufbietet, als der SV Geroldshausen. Gleiches gilt für die Damen und die Jugend, die in diesem Verein annähernd die gleiche Bedeutung haben, wie die doch sehr wichtige Fußballherrenmannschaft.

Ob Taekwondo, Radlroaser oder Lauftreff oder die vielen anderen Abteilungen, die in jedem Jahr neuen Zuwachs bekommen – es gäbe sehr viel über deren erfolgreiche Aktivitäten zu berichten. Aber dank der Webseite des Vereins kann an dieser Stelle darauf verzichtet werden. Unter www.svgeroldshausen.de findet ihr die Aktivitäten über das Jahr verteilt. Hervorzuheben ist mit Sicherheit das Besteigen des Kilimandscharo durch einige Mitglieder unseres Vereins im Frühjahr des Jahres 2012, das Laufen in verschiedenen deutschen und europäischen Metropolen und die Erfolge der Abteilung Taekwondo. Und auch die Radlroaser machen vor Grenzen keinen Halt und suchen sich jedes Jahr neue Herausforderungen.

Neben den sportlichen Aktivitäten hat in diesem Jahr vor allem auch der Neubau so manchen in diesem Verein und außerhalb beschäftigt. Hans Widmann, der sich vielen Stunden diesem Thema erfolgreich gewidmet hat, danke auch der Gemeinde Wolnzach und so manch anderem für die notwendige Unterstützung, damit der Verein in im Jahr 2013 endlich den längst notwendigen Neubau in Angriff nehmen kann.

Mit zwei kurzweiligen Weihnachtsgeschichten der etwas anderen Art – die Protagonisten dieser Geschichten sind mit denen, die üblicherweise in Weihnachtsgeschichten vorkommen, in keiner Weise zu vergleichen – unterhielten dann Elfi Peter und Hans Widmann die Zuhörer. So mancher konnte sich in diesen Geschichten entfernt wieder finden. Auch wenn der Kern des Weihnachtsfestes noch vorhanden sein mag, so waren doch viele Facetten der heutigen Gesellschaft in diesen Geschichten wiedergegeben. Auf jeden Fall hatten die Zuhörer ihren Spaß damit.

Mit Spannung wurde dann der erste Höhepunkt dieser Veranstaltung erwartet – die Wahl des SVG'ler des Jahres 2012. Gegenüber der bisherigen Sportlerwahl wurde der Modus leicht verändert, auch wenn bereits bei der Wahl der Sportler des Jahres nicht nur das sportliche Engagement alleine ausschlaggebend war. Wenn also in diesem Jahr auch Funktionäre bei der Wahl Berücksichtigung fanden, so ist in einem Sportverein es einfach normal und nicht zu verhindern, dass diese auch sportlich in Erscheinung getreten sind. Die Änderungen unterscheiden sich für den neutralen Zuschauer gegenüber den letzten Jahren nicht wirklich. Geändert hat sich die Nominierung, die nur einem kleinen Kreis, dem Wahlkomitee, bekannt gegeben wurden. Von den Nominierten – in diesem Jahr sechs Personen aus dem Verein – werden die ersten drei Sieger dann vorgestellt.

Gregor machte es da nicht übertrieben spannend sondern gab als dritten Sieger Norbert Kronawitter bekannt. Norbert ist bereits seit Jahren nicht nur als Sportler im Verein aktiv und unterstützt die zweite Mannschaft nach wie vor mit seinen fußballerischen Qualitäten genauso, wie die Alten Herren, sondern betreut seit mehreren Jahren erfolgreich die Damenmannschaft des SV Geroldshausen. Und da ihm der Nachwuchs genauso am Herzen liegt, hat er im letzten Jahr auch die Betreuung der neu gegründeten 2. Damenmannschaft übernommen und gleich zum Gruppensieg geführt. Und auch sonst ist Norbert dort, wo er gebraucht wird, mit Herz und Verstand dabei und unterstützt den Verein. Dies ist umso bemerkenswerter, als Norbert eigentlich nicht ein "Eigengewächs" des Vereins ist.

Die Bekanntgabe des zweiten Siegers führte dann gleich wieder zu einem Novum bei dieser Wahl. Gregor durfte seiner Freude Ausdruck verleihen, dass es in diesem Jahr zwei Kandidaten mit der gleichen Punktzahl gibt. Es war deshalb auch keine Frage für ihn, beide Kandidaten als Sieger vorzustellen – Joe Strasser und Georg Demmel.

Georg Demmel ist seit seiner Jugend in diesem Verein aktiv. Dass er in diesem Verein Sport macht ist für ihn selbstverständlich. Seine jetzige Leidenschaft ist das Radfahren, welches er mit seiner für jeden bekannten Energie und Ausdauer ausübt. Davon lässt er sich auch nicht durch seine doch zeit- und arbeitsintensive Hauptbeschäftigung als Metzgermeister abbringen.

Viel mehr ist aber den Mitgliedern seine vielfältige Unterstützung des Vereins über die Jahrzehnte seiner Tätigkeit insbesondere im Bereich Fußball und in den letzten Jahren vor allem sein Einsatz rund um den Jugendfußball bekannt. Auch dort kommt ihm bzw. dem Verein seine Energie und Ausdauer zu Gute, die nicht nur zum Aufbau sondern auch zum Erhalt und der erfolgreichen Arbeit in der Jugendabteilung des Vereins maßgeblich beigetragen hat. Und auch die Unterstützung aller Abteilungen im Rahmen seiner hauptberuflichen Tätigkeit ist nicht alltäglich. Dies ist umso erfreulicher, als dass die Fleisch- und Wurstwaren auch für den Verein jedes Mal eine Bereicherung sind. Und dies wäre ohne die Unterstützung und Geduld seiner Frau und Familie mit Sicherheit so nicht möglich gewesen.

Für ihn nahm sein Sohn Max diese Auszeichnung entgegen, da seine hauptberufliche Tätigkeit ihm in diesem Jahr auch oder ganz besonders an Weihnachten nicht die Freiräume lässt, an der Weihnachtsfeier teilzunehmen.

Mit Joe Strasser bekommt Georg einen gleichwertigen Mit-Sieger. Joe ist kein gebürtiger Geroldshausen. Aber das hindert ihn in keiner Weise, sich an allen Ecken und Enden in diesem Verein zu engagieren. Sein "zweites" Zuhause ist das Vereinsheim und der Fußballplatz und wenn es irgendetwas zu tun gibt, ruft jeder zuerst nach Joe. Immer wenn es um und an den Sportgelände etwas zu tun gibt, ist er dabei. Daneben engagierte sich in der Jugendabteilung, kümmert sich dort um die Finanzen, springt ein wo es notwendig ist und ist bei jeder Aktion fast immer aktiv tätig.

Und seit Jahren trainiert er Jugendmannschaften. In den letzten Jahren gilt sein Augenmerk insbesondere der Entwicklung des Fußballs bei den Mädchen im SV Geroldshausen. Daneben findet er noch Zeit für sportliche Aktivitäten beim Laufen und auf dem Rad. Aber auch bei ihm ist dies auch alles nur möglich durch die Unterstützung seiner Frau Hanni, die selbst einen großen Anteil daran hat, dass Joe dies alles schafft.

Gregor Dierl war sichtlich mit der Entscheidung seines Komitees zufrieden. Und auch die Mitglieder machten deutlich, dass sie mit dieser Wahl mehr als einverstanden waren. Gregor überreichte beiden (Max in Vertretung von Georg) den goldenen Radler-Schuh und danke Ihnen wie auch Hanni und Ingrid für ihren Einsatz für den Verein und deren Mitglieder.

Nach der Wahl ist traditionell vor dem Nikolo. Er hatte so manches in seinem goldenen Buch dabei, was zukünftig als Anekdoten in die Geschichte des SV Geroldshausen eingehen kann. Bekanntlicherweise hat er seine Augen und Ohren überall und wenn manchmal nicht selbst, dann lässt es sich dies über seine "Engel" zutragen. Zuallererst aber traf – wie jedes Jahr – den Bürgermeister die große Verantwortung, den Stab des Nikolo zu halten. Und obwohl er es in den letzten Jahren eher nötig gehabt hätte, dies im Sitzen zu erledigen, durfte er sich in diesem Jahr – mit dem Stab – wieder auf seinen Platz zurückziehen.

So musste auch in diesem Jahr der eine oder andere ein gehöriges Maß an Selbstironie mitbringen, denn viele Dinge bleiben einfach nicht verborgen. Aber es hat wohl kaum irgendjemand dem Nikolo übel genommen, dass er die Hauptperson dieser Anekdoten gewesen ist, zudem der, der gerade noch gelacht hat, im nächsten Moment selbst im Mittelpunkt stand. Und in diesem Verein sieht man solche Sachen, wie kann es anders sein, einfach nur sportlich.

Kaum hat der Nikolo sich wieder auf den Weg zu anderen "armen Sündern" gemacht, ging es zum letzten offiziellen Tagespunkt über. Wie in jedem Jahr, fand auch heuer wieder die Tombola statt. Und wie immer ließ der eine oder andere den Abend länger und feuchtfröhlicher ausklingen.

(Bilder JA / S. Seus)