Halbmarathon Wien (23.04.2018)

...und die Sonne scheint über Wien - Eine Laufreise in den Frühling

Vorgeschichte: Alles begann letztes Jahr mit einem Geschenkgutschein für eine Laufreise nach Wien, den wir Petra zu ihrem Geburtstag geschenkt hatten und zu der sie uns spontan mit eingeladen hatte. Eigentlich hätten wir uns damals bereits denken können, was wir damit auslösen. Genauso wie Petra's Geburtstagsfeier mit einer rauschenden Gartenparty perfekt durchorganisiert war, lief kurz nach Weihnachten die Planungsmaschinerie für Wien auf vollen Touren. Frühzeitig wurde im Internet nach den besten Hotels in Wien recherchiert, um frühzeitig Zimmerkontingente reservieren zu können. Per Whatsapp wurden mögliche Programmpunkte ausgetauscht, Pläne geschmiedet und schon bald war bei unseren wöchentlichen Laufterminen "Wien" stets ein fester Gesprächspunkt. Im Februar wurde dann mit verbindlichen Zusagen alles perfekt gemacht und bei allen Teilnehmern stieg fortan von Tag zu Tag das Reisefieber.

Freitag, 20.04.2018 - Anreisetag

Am Freitag fanden sich auf dem Wolnzacher Volksfestparkplatz die Teilnehmer der Wienreise ein: Christine, Max, Petra, Markus, Miriam, Jeremy, Nikolaus, Michael, Melanie, Irene, Bert und Sabine standen mit gepackten Taschen und Koffern bereit. Das Gepäck war rasch verstaut und so fuhren wir voller Vorfreude los.

"Rabatt Rabatt, das merke Dir, wird in Wien nachher draufgeschlagen ..."

Nach der Ankunft in Wien ging es zunächst auf das Wiener Messegelände, wo wir unsere Startunterlagen abholten und eine kleine Laufmesse abgehalten wurde. Beim Bummeln über die verschiedenen Verkaufsstände der Messe entdeckten einige unserer Lauf-Mädels einen Laufrock, den sie käuflich erwerben wollten. Schließlich will Frau in der neuen Laufsaison demnächst ja topmodisch gekleidet durch den Höger Forst joggen.

Auf die Frage, ob man beim Preis noch etwas machen könne, was der Verkäufer mit typisch Wienerischem Schmäh bejahte, schlugen einige unserer Laufmädels zu und erwarben einen Laufrock. Allerdings stellten wir nach genauerer Analyse der Preises fest, dass die soeben käuflich erworbenen Laufröcke zusammengerechnet über dem regulären Preis lagen!

Nach einer kleinen Kaffeepause ging es dann weiter zu unserem Hotel. Und hier zahlte sich die ausführliche Recherche von Petra aus. Staunend bewunderten wir beim Check-in unser Domizil für die nächsten 3 Tage. Nachdem wir die Zimmer bezogen und uns ein wenig frisch gemacht hatten, unternahmen wir einen kurzen Abstecher zum Prater, der zu Fuß nur 10 Minuten vom Hotel entfernt war.

Nach einem kleinen Bummel über den Prater machten wir uns auf den Weg zum Abendessen ins Restaurant "Rollercoaster" - ein voll automatisiertes Restaurant, in dem das Essen über eine Art Achterbahn auf kleinen Wägelchen vollautomatisch direkt an den Tisch geliefert wird. Man bestellt dabei sein Menü mittels eines Tabletts und einer digitalen Speisekarte. Nach der elektronischen Übermittlung der Bestellung beginnen im Hintergrund einige Roboter zu werkeln und setzen das jeweilige Menü in kleinen Töpfchen auf kleine Wägen, schubsen diese an, so dass diese über eine Art Achterbahn bis direkt an den jeweiligen Tisch gelangen!

Samstag, 21.04.2018 - Sightseeing

Am nächsten Morgen war Sightseeing in Wien angesagt. Hierzu ging es gleich nach dem Frühstück mit der U-Bahn ins Stadt-Zentrum.

Ein ausgiebiger Bummel führte uns über den Naschmarkt, wo uns der Duft zahlreicher kulinarischer Köstlichkeiten in die Nasen stieg. Exotische Gewürze, Obst, Gemüse, Backwaren, sowie Fisch- und Fleisch-Spezialitäten aller Art gepaart mit einem bunten Sprachgewirr von Wienerisch über türkisch bis hin zu indisch machen das einzigartige Flair dieses Marktes aus. Nicht umsonst sagt man, dass der Balkan kurz hinter Wien beginnt ...

Nach dem Naschmarkt setzten wir unseren Stadtbummel in der Innenstadt mit einer ausgiebigen Shopping-Tour fort.

Nachmittags hatten wir das Glück, auf Anhieb einen Platz im Cafe Central für unsere Reise-Gruppe zu ergattern. Bei einer Laufreise nach Wien durfte natürlich der Besuch in einem echten Wiener Kaffeehaus nicht fehlen! Das Cafe Central gibt es seit 1876 in Wien und seine historische Fassade mit der kunstvoll gestalteten Innenarchitektur machen die ganz besondere Atmosphäre dieses Hauses aus.

Nach kurzer Zeit hatte sich unsere Reisegruppe mit den Oberkellnern angefreundet. Unser bayerischer Humor ergänzte sich hervorragend mit dem Wiener Schmäh, so dass fortan unser Tisch die besondere Aufmerksamkeit der Oberkellner bekam und wir eine bevorzugte Behandlung im Cafe genossen - wie es sich für bayerische VIP-Gäste halt gehört! Während wir uns drinnen allerlei Wiener Kaffeehaus-Köstlichkeiten schmecken ließen hatte sich mittlerweile draußen vor dem Eingang eine lange Schlange gebildet, in die sich Christian und Karin - die erst am Samstag nach Wien anreisten - eingereiht hatten. Nun zahlte sich das gute und herzliche Verhältnis zu unseren Oberkellnern voll aus: Christian und Karin wurden von den Oberkellnern extra aus der Schlange geholt und durften an allen anderen Wartenden vorbei bei uns Platz nehmen. Somit war die Reisegruppe vollständig und nun stand einem erfolgreichen Laufevent nichts mehr entgegen!

Zurück im Hotel erholten wir uns auf der hoteleigenen Sonnenterasse von den Strapazen des Tages, bevor es abends zum nächsten Wiener Highlight ging: das Restaurant Figlmüller - weltberühmt für seine Schnitzelspezialitäten! Ein gutes Abendessen ist schließlich die beste Grundlage für einen erfolgreichen Halbmarathon ...

Sonntag, 23.04.2018 - Und die Sonne scheint über Wien

Am nächsten Morgen war schließlich der große Tag gekommen. Nach dem gemeinsamen Frühstück im Hotel zogen wir unsere Laufoutfits an und machten mit den grünen Shirts vom SV Geroldshausen auf das Hotelpersonal mächtig Eindruck, so dass man uns zu einem Gruppenfoto vor den Hoteleingang bat.

Danach ging es mit der U-Bahn zum Start, der in unmittelbarer Nähe zum UNO-Viertel stattfand. Nach dem Aussteigen machten wir uns auf den Weg zur Startaufstellung. Zu unserer freudigen Überraschung bemerkten wir, dass links und rechts in den Baumkronen entlang der Startstrecke überall Lautsprecher aufgehängt waren, aus denen Walzermusik zu hören war, was einige von uns zu einem spontanen Tänzchen in der Startaufstellung motivierte.

Der Halbmarathon selber war eine Hitzeschlacht. Bereits am Start hatte es 20°C und die Temperaturen stiegen im weiteren Lauf zügig auf 27°C an. Verlief die Laufstrecke anfangs noch halbwegs im Schatten, war es jedoch bereits nach wenigen Kilometern damit vorbei und die Sonne entfaltete ihre ganze Kraft. Da half nur viel Trinken und mit den Kräften haushalten, um wohlbehalten ins Ziel zu kommen. Glücklicherweise hatten unsere mitgereisten Nichtläufer - unsere "Groupies" - sich taktisch günstig bei Kilometer 18 an der Laufstrecke platziert, um uns für die letzten Kilometer nochmals moralisch aufzubauen und uns mit Cola für den Schlussspurt zum Ziel zu versorgen. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank für Eure super Unterstützung!

Nach dem Duschen im Hotel und "Siegersekt" auf der Dachterrasse des Hotels ging es anschließend nochmals in den Prater, wo wir uns von den Strapazen des Tages erholten. Riesenrad, Kettenkarussel und diverse andere Fahrgeschäft luden zur Zerstreuung ein, bevor wir den Abend mit einem gemeinsamen Abendessen und einem kleinen Bummel durch Wien ausklingen ließen.

Montag - Rückreise

Am nächsten Morgen versammelten wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück zum Auschecken in der Hotellobby. Wehmütig blickte die Reisegruppe in der Hotel-Lobby auf vier ereignisreiche und tolle Tage zurück und das freundliche Hotelpersonal gab uns zur Abreise augenzwinkernd einen Tipp, den wir sicherlich gerne beherzigen werden: "Weinen Sie nicht - kommen Sie doch wieder!"

Fazit: Es waren vier supertolle Tage in Wien - "Bist du deppert - war des schee! Ohne Schmäh - Baba!". (Bericht: Michael Ehrenstrasser / Fotos: Teilnehmer)