Vienna City (Halb)-Marathon 2014

Wie schon von den Geroldshauser Weihnachtsfeier bekannt ist, fährt man mit dem Auto nach Wien und nimmt nicht das Flugzeug. So haben sich die Läufer des SV Geroldshausen ins Auto gesetzt um am Vienna City Marathon teil zu nehmen, neunmal wurde die halbe Strecke und einmal die ganze Strecke bewältigt. Besonders zu erwähnen ist, dass es dem Lauftreff wieder gelungen ist, 2 Halb-Marathon Novizen zum Start zu animieren. Deshalb gratulieren wir sehr herzlich und mit viel Respekt Erna und Sigi zu ihrem ersten Halbmarathon. Ein bedeckter Himmel bescherte uns kühles Laufwetter und ein Finish im Nieselregen. Da die Wetterberichte sehr unterschiedliche Prognosen ausgaben, wurde das Laufoutfit bis zu letzten Sekunde diskutiert. Wir gingen im Standard – Müllsack zum Start. Leider nicht in den SVG – Vereinsfarben – vielleicht findet sich ja doch noch ein Sponsor, der diesen Läuferwunsch erfüllt, denn werbetechnisch wurden wir von allen Seiten beäugt.

Am Start vor der Reichsbrücke hatten sich dann über 25000 Läufer versammelt und wurden in mehreren Blöcken auf 2 ‚Start – Bahnen’ Richtung Praterstern auf die Reise geschickt. Alles war wienerisch leger und jeder konnte sich seinen Startpunkt selbst aussuchen. Nach dem Praterstern wurden die beiden Bahnen zusammengeführt und es ging durch den Prater Richtung Ernst-Happel-Stadion, kurz davor erfolgte ein Schwenk zum Donaukanal, dem wir dann bis zu Schwedenbrücke zurück folgten um dann über mehrere ‚Ringe‘ und der linken Wienerzeile folgend bis fast nach Schloss Schönbrunn liefen. Die letzten 5 Kilometer ging es über die Maria-Hilf-Straße wieder in zurück in Richtung Wien Mitte ins Ziel am Heldenplatz. Nur unser Carsten durfte erst nach Umwegen ( wieder über den Praterstern – Ernst-Happel-Stadion – Lusthaus ) ins Ziel. Trotz der großen Teilnehmerzahl ( mit allen Staffelteilnehmern über 40.000 ) wurde es nur ganz selten eng auf der Strecke, auch die Verpflegungszonen waren sehr großzügig ausgelegt. Unglücklich war hier nur die Entsorgung der Trinkbecher; das hintere Feld lief hier nicht mehr auf Teer, sondern auf nassen rutschigen Plastikbechern. Bei über 3000 gestarteten Marathon Staffeln wurde es an den Staffelübergaben etwas unübersichtlich, hier wurde unsere Spitzläuferin Angelina durch einen fliegenden Rucksack eines Staffelläufers zu Fall gebracht. Aber sie schüttelt sich kurz und ließ sich nicht aufhalten kam wie alle erfolgreich und glücklich ins Ziel. Zu einer Marathonreise gehört natürlich auch ein Blick auf Land und Leute. Vom Stephansdom, über Schloss Schönbrunn, Spanische Reitschule; Hofburg, Rathaus, Hundertwasser Haus, Riesenrad im Prater bis zum Zentralfriedhof wurde alles begutachtet. Der Wiener Nahverkehr mit Trambahn, Bus und U-Bahn hat uns dabei sehr begeistert, da wir sowohl die Anzahl und die Taktung aus München nicht gewohnt waren. (Selbst durch den Zentralfriedhof führt eine Buslinie) Die Kaffeespezialitäten wie Melange, Fiaker; Einspänner, kurzer Brauner und was es noch für interessante Varianten gibt wurden geprüft und für gut befunden. Apfelstrudel mit Schlag, Mozartschnitten usw. wurden auch nicht ausgelassen. Bei den Redewendungen der Wiener Kellner, wie ‚ Bitte – Danke’ in einem Atemzug fühlten wir uns manchmal in die K und K Monarchie zurück versetzt. Auch die Wiener Küche fand unsere Zustimmung; wir haben gelernt, wie unterschiedlich Wiener Schnitzel, Tafelspitz und Backhendl vorzüglich zubereitet werden können. Mit etwas Geduld und gutem Willen der Kellner fanden wir immer für die ganze Gruppe Platz in einem Lokal. In einer Hinsicht ist uns Wien jedoch einen Schritt voraus, hier gibt es Ostermärkte, die Weihnachtsmärkten sehr ähnlich sind, nur mit dem Unterschied, dass es Osterhasen und Ostereier statt Nikoläusen und Lebkuchen gibt. Wir können daher sagen, dass Wien wirklich eine Reise wert ist. (Bericht: Miram Rausch, Fotos: Nikolaus Ostermeier)