athen_lisboaAthen-Marathon: "Nenikekamen" – Wir haben gesiegt!

Unser Lauftreff läuft den "Vater" aller Marathon-Läufe von Marathon nach Athen, auf den Spuren von Pheidippides.

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Auf dem Bild v. li. n. re, vorne: Nikolaus Ostermeier, Michaela Fuchs, Georg Königer, Brigitte Kopetzki, hinten: Ralf Meßner, Uschi Kremer, Cornelia u. Hannelore Meßner, Peter Kopetzki

Im Jahre 490 v. Chr. standen in der Ebene von Marathon 8.000 griech. Hopliten ebenso vielen persischen Soldaten gegenüber. Die Griechen obsiegten damals und der Ausgang der Schlacht gilt heute symbolisch als Sieg der Demokratie über den Despotismus.

Der Bote Pheidippides machte sich nach der Schlacht auf den Weg von Marathon nach Athen, um den Sieg zu verkünden. Nenikekamen (Wir haben gesiegt) soll er auf dem Areopag in Athen ausgerufen haben und anschließend tot zusammengebrochen sein. Diese Geschichte, ob wahr oder nicht, ist die Geburtsstunde des Marathonlaufs. 

31. Oktober 2010, 2.500 Jahre später. In Marathon brennt das olympische Feuer und wieder stehen fast 13.000 Menschen in der Ebene von Marathon, doch diesmal nicht gegeneinander, sondern zusammen. Läuferinnen und Läufer vieler Nationen haben sich heute hier versammelt. Menschen jeden Alters, jeden Geschlechts, jeder Religion, jeder Rasse und jeder Herkunft stehen Schulter an Schulter an der Startlinie,um sich auf den Weg nach Athen zu machen und über sich selbst zu siegen. Alle verbindet das eine Ziel, jeder will im Panathinaikon-Stadion in Athen einlaufen und "Nenikekamen", "ich habe gesiegt", schreien. Mitten drin in dieser bunten Menge sind auch sieben "grüne" Läufer/innen vom SV Geroldshausen. Weitere zwei "grüne" laufen die 10-km Strecke mit Start und Ziel im Stadion. Über die letzten Monate haben sich die SVG-Läufer/innen intensiv mit der Vorbereitung auf diesen Lauf beschäftigt. Ca. 870 Trainingskilometer wurden zurückgelegt, spezielle "Bergläufe" und Intervalle wurden durchgezogen. Mit freudiger Erwartung, aber auch mit großem Respekt vor der anspruchsvollen Strecke sind sie nach Athen geflogen. 

Punkt 9 Uhr erfolgt der Startschuss für den Marathon. In Wellen von jeweils 1-3 Minuten werden die Startblöcke auf die Strecke geschickt. Der klare blaue Himmel, in den die unzähligen Luftballons steigen, verspricht einen warmen (fast zu warmen!) Tag. Es geht auf der Originalstrecke, die Pheidippides (angeblich in voller Kampfausrüstung) vor 2.500 Jahren gelaufen ist, nach Athen. Die Strecke ist in der Gegenwart eine vierspurige Straße und für den Verkehr heute komplett gesperrt. Überall stehen Einheimische und schenken den Läuferinnen und Läufern Olivenzweige -  ein Zeichen für die Sieger der antiken Olympischen Spiele. Eine schöne Geste, stellt sich nur die Frage, wohin mit dem Zweig während dem Lauf? Athen_29.10.-05.11.2010_155_neuEs geht vorbei am Grabtumulus der Gefallenen bei der Schlacht von Marathon, vorbei an der Statue von Pheidippides. Jetzt ist man Teil der Geschichte, Bauchkribbeln und Nervosität breiten sich aus. Die Strecke bietet keinen Schatten und es ist sehr warm. Auf dem dunklen Asphalt geht es mehr auf als ab (ca. 350 Hm); die Verpflegung ist gut und es gibt ausreichend Wasser und Iso in Flaschen. Zusätzlich werden Gels, Bananen und Riegel in bestimmten Abständen gereicht. Überall stehen Sanitäter und bieten Eisspray gegen Krämpfe an. Denn bereits sehr früh gehen die  ersten Teilnehmer wegen starker Krämpfe, sie haben es zu schnell angehen lassen und wohl die Hitze und die Steigungen unterschätzt. Die Strecke ist eigentlich nicht sehr schön, es geht durch Vororte und Gewerbegebiete. Die Stimmung aber ist unbeschreiblich. "Nenikekamen" rufen die Zuschauer, und es sind so viele am Rand und feuern mit aller Kraft die Läufer an.

athen_1_Von Weitem sieht man Athen und darüber thront die Akropolis. Welch ein Anblick! Wir nähern uns der Innenstadt, das Ziel kann nicht mehr weit sein, denn schon sieht man die ersten Läufer, deren Medaillien unübersehbar groß sind. Die Stimmung kocht, der Zieleinlauf beginnt schon bei KM 40, überall Menschen. Läuferherz, was willst du mehr!? Wir biegen ins Panathinaikon-Stadion ein. Wow!!! Es ist unbeschreiblich, das Stadion ist voll von Zuschauern, die Menge tobt, die Olympischen Ringe werden von der Sonne angestrahlt. Kaum zu glauben, gleich da vorne ist die Ziellinie.

 

Ziel_Athen_1Ziel_Athen_2Die letzten 130 m im Stadion, aus den Lautsprechern donnert der Sirtaki. Die Zuschauer jubeln, jeder ist hier ein Held! Ein unbeschreibliches  Gefühl, Freudentränen, wohin man blickt. Alle Läufer/innen vom SVG sind wohlbehalten im Ziel angekommen. Wir sind Teil der Geschichte und sooooo stolz. Die vielen langen Trainingseinheiten haben sich gelohnt, aber  jetzt ist alles erst einmal vorbei!

Athen_29.10.-05.11.2010_088_neuMit einer Siegesfeier wurde dieser spannende und emotionsgelandene Tag beendet. Stundenlang wurde über den Lauf gesprochen. Nenikekamen – Wir haben gesiegt! Ein Teil der Läufer/innen ist bereits am nächsten Tag wieder heimgefolgen. Andere haben noch ein paar Tage in Athen und auf dem Peloponnes angehängt.

Unser Dank gilt dem Reiseveranstalter (Sportreisen Kreienbaum). Es war alles super und professionell organisiert. Die Betreuung war perfekt. Wir haben uns sehr wohl gefühlt. Danke, Nils, für diesen Tipp, dass wir an diesem Lauf unbedingt teilnehmen mussten.

Die Teilnahme am Stadtlauf Pfaffenhofen, an den Halbmarathons in Lissabon, Ingolstadt, Tegernsee, Achensee, München und den Marathons in München und Athen (+10km Lauf) waren die Highligts des Laufjahres 2010 für den Lauftreff des SV Geroldshausen. Auch 2011 wird es wieder spannend werden…. 

 

 
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