Erneuter Comeback-Sieg - Klassenerhalt für SVG!

04. Jun
2018

TSV Lichtenau : SV Geroldshausen 1:2 (0:0)

AbschiedsgeschenkWildmoser2Wieder einmal hat der SVG seine Moral und seine Rückkehrerqualitäten eindrucksvoll unter Beweis gestellt und in der Schlussphase eine Partie gedreht. Mit dem ersten Auswärtssieg der Saison – dem ersten seit 2.10.2016- konnte beim „Finale um den Klassenerhalt“ in Lichtenau das Saisonziel Verbleib in der Kreisklasse erreicht werden. Nach 53 Minuten war der SVG in Rückstand geraten, doch Alois Federl mit seinem unbändigen Willen (70. Spielminute) und der eingewechselte Max Huber (87. Spielminute) drehten in der Schlussphase die Begegnung. Jeweils hatte Michael Beer mustergültig aufgelegt.

Die Ausgangslage vor dem 26. und letztem Saisonspiel in Lichtenau war klar und kompliziert zugleich. Klar deshalb, weil der SV Geroldshausen mit einem Sieg aus eigener Kraft den Klassenerhalt schaffen konnte. Auch mit einem Unentschieden wäre zumindest die Relegation sicher gewesen. Jedoch hätte bei einer Niederlage in Lichtenau und bei einem gleichzeitigen Sieg des Türk SV Pfaffenhofen der SVG den Weg in die A-Klasse antreten müssen.

Unter diesen Vorzeichen reisten eine top motivierte Mannschaft und eine Heerschar an Zuschauern zum Auswärtsspiel nach Lichtenau. Unter dem Motto „Alle in Grün“ dürften sicher 150-200 Geroldshauser Zuschauer den Weg nach Lichtenau gefunden haben – vielen Dank für eure großartige Unterstützung!

Personell musste Spielertrainer Michael Wildmoser im Vergleich zum 2:1 über Hundszell in der Vorwoche umstellen. Er selbst war aufgrund einer Leistenverletzung in diesem wichtigen Spiel zum Zuschauen verdammt. Auch Paul Schapfl war studiumsbedingt verhindert. Dafür rückte Steffen Bretz wie schon in der zweiten Hälfte gegen Hundszell zurück auf die Sechser-Position neben Alex Schreistetter. Offensiv rechts begann dafür der durch starke Trainingsleistungen überzeugende Maximilian Lutz. In der Viererkette rotierte Alois Federl zurück auf seine Innenverteidigerposition, was bedeutete, dass Stefan Haage wieder nach außen rückte.

Die Gastgeber aus Lichtenau waren im Laufe der Saison immer weiter in den Abstiegsstrudel gerutscht und standen vor dem letzten Saisonspiel auf dem direkten Abstiegsrang 13. Nur ein Sieg hätte dem TSV eine Chance auf den Klassenerhalt gewahrt. Von Beginn an zeigte sich, dass für beide Mannschaften einiges auf dem Spiel stand. Die ersten Spielminuten waren von beiderseitiger Nervosität geprägt. Diese konnte aber der SVG als erstes Team abschütteln und wurde immer wieder durch Vorstöße über Matthias Förch, Michael Beer und Christian Koberowsky gefährlich. Eine klare Torgelegenheit entstand daraus nicht, auch wenn der ehemalige Erste Vorstand Gregor Dierl seinen leider erkrankten Sohn Christian mustergültig vertrat („Hinein, hinein!“). Aber auch bei den mittig platzierten Abschlüssen der Heimelf hatte SVG-Keeper Florian Drexler keinerlei Probleme. Nach der dringend notwendigen Trinkpause bei schwülheißen Temperaturen kam dann Lichtenau etwas besser in die Begegnung. Der gegnerische Stürmer war aus abseitsverdächtiger Position gestartet und ging nach einem Kontakt im Zweikampf mit Daniel Petz spektakulär zu Boden. Der sehr souverän und äußerst ruhig leitende Schiedsrichter hielt diese Aktion aber nicht für elfmeterreif, zu sehr war da der gegnerische Angreifer auch abgehoben. Die beste Chance des TSV Lichtenau in der ersten Halbzeit entstand nach etwa 40 Minuten aufgrund eines Fehlers des SVG im Spielaufbau. Der Außenspieler tankte sich über links durch, scheiterte aber dann freistehend an einer Fußabwehr von Florian Drexler. Am gefährlichsten für das Tor der Gastgeber wurde es unmittelbar vor der Pause. Nach einer Freistoßflanke von Alex Schreistetter verpasste der aufgerückte Alois Federl den Ball nur um Haaresbreite und auch Kapitän Matthias Förch konnte die Kugel nicht auf das Tor bringen. So ging es mit einem 0:0 in diesem entscheidenden Spiel in die Kabinen.

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel entstand eine Druckphase der Hausherren. Lichtenau wurde stärker, der SVG hatte Mühe wieder in die Begegnung und zum Spiel der ersten Halbzeit zu finden. Ein Schuss des TSV aus knapp 16 Metern landete nur um Zentimeter neben dem Pfosten – da wäre Drexler chancenlos gewesen. In diese Drangphase hinein fiel dann in der 53. Spielminute auch der Führungstreffer für die Gastgeber. Und wie es so oft ist in der Position eines Torhüters: Wenn man einen Fehler macht, ist es eben ein Gegentor. Eine abgerutschte Flanke des TSV Lichtenau wurde länger und länger, Keeper Florian Drexler drehte sich, wollte den Ball abfangen, kam dabei aber aus der Balance und wischte den Ball vor dem heranstürmenden Angreifer zum 1:0 für den TSV Lichtenau ins Tor – was für ein saublödes Gegentor! Auch in den nächsten fünf Minuten nach diesem Rückschlag brauchte der SVG, der in dieser Phase Max Huber für Maximilian Lutz eingewechselt hatte, noch etwas, um sich wieder zu berappeln, bei einem Abschluss aus guter Position verzog aber der Stürmer der Hausherren neben das Tor. Ab der 60. Minute aber kam der SV Geroldshausen immer besser in die Partie. Angetrieben von den Kapitänen Matthias Förch, Michael Beer und Alex Schreistetter führten gute Aktionen immer wieder zu aussichtsreichen Torgelegenheiten. Vor allem Beer spielte seinen Gegner auf der linken Außenbahn das eine oder andere Mal schwindelig, flankte dann nach innen, wo Max Huber den Ball nur um wenige Zentimeter verpasste. Auch Christian Koberowsky brachte von rechts eine schöne Flanke nach innen, Captain Förch nahm den Ball sehenswert volley – der Ball strich aber knapp am Kreuzeck vorbei. Diese Aktion hätte definitiv ein Tor verdient gehabt. So ging es mit dem 0:1 in die letzte Trinkpause der Saison. Bei diesem Spielstand und der gleichzeitigen 3:1-Führung des Türk SV Pfaffenhofen gegen den FC Tegernbach wäre der SVG direkt abgestiegen gewesen. Doch die Wildmoser-Elf zeigte noch einmal unglaubliche Moral und warf alles in die Waagschale – auch für ihren verletzten Coach und ihren Torhüter! In dieser Phase griff Wildmoser dann zum entscheidenden taktischen Kniff: Für den rackernden und müde gelaufenen Steffen Bretz kam der A-Jugendliche Robert Haage ins Spiel. Und dieser hatte bis dahin eine unglaubliche Bilanz in Herrenspielen aufzuweisen, zwei Siege in zwei Einsätzen. Taktisch clever schlug Haage bei seiner ersten Aktion gleich mal ein Luftloch (O-Ton Sepp „Joker“ Kohlhuber: „In dieses Luftloch san die Gegner später reihenweise gefallen.“). Den großartigen Willen des SV Geroldshausen beschreibt am besten der Ausgleichstreffer zum 1:1 durch Alois Federl. Unser Innenverteidiger eroberte den Ball, spielte auf links Michael Beer frei und sah die Lücke im gegnerischen Strafraum. Mit allem, was er hatte, ging Federl in diese Lücke, die Flanke von Beer passte zentimetergenau, wuchtiger Kopfball – Ausgleich! Gleichbedeutend dieses Ergebnis mit der Relegation. Bei diesem Spielstand 20 Minuten vor Schluss und bei unverändertem Ergebnis in Pfaffenhofen (3:1 für Türkisch) wuchs die Anspannung auf den prall gefüllten Zuschauerrängen merklich. Das Spiel wog nun hin und her, die Gastgeber, denen nur ein Sieg eine Restchance auf den Klassenerhalt ließ, öffneten immer mehr, sodass der SVG zu guten Kontergelegenheiten kam. Christian Koberowsky setzte sich über rechts wuchtig durch, verpasste dann aber das Abspiel in die Mitte auf den besser postierten Mitspieler und scheiterte mit seinem Abschluss am Außennetz. Auch Michael Beer tauchte alleine vor dem gegnerischen Schlussmann auf, konnte den aufspringenden Ball aber nicht ins Netz unterbringen. Ebenso hatten aber auch die Gastgeber eine große Chance zur Führung. Der schnelle Rechtsaußen hatte sich durchgesetzt (welche Kreisligalegende hier seinen ersten Zweikampf im Herrenbereich verlor, sei an dieser Stelle verschwiegen), kam aus halbrechter Position im Strafraum stramm zum Schuss, doch die rechte Hand von Keeper Florian Drexler zuckte nach oben und konnte den Ball abwehren – wenn man etwas übertreiben will: vom Loris Karius zum Manuel Neuer in nur 20 Minuten…

Dann brach die 87. Spielminute an – zur Erinnerung: Mit dem Ergebnis vom 1:1 hätte der SVG am Freitag zur Relegation gegen den TSV Reichertshausen antreten müssen. Doch die Gastgeber öffneten immer weiter, Michael Beer war über links frei durch, passte allein vor dem Torhüter noch auf den mitgelaufenen Max Huber, der souverän vollstreckte – das 2:1 für den SV Geroldshausen – der Jubel auf dem Platz, auf der Trainerbank und auf den Tribünen kannte keine Grenzen! Doch danach galt es dann noch einige Minuten zu überstehen. Mindestens die Hälfte davon verbrachte Kapitän Matthias Förch in Thomas-Müller-Manier an der linken Eckfahne und schirmte den Ball clever gegen mehrere Gegenspieler ab. Als der Schiedsrichter nach dreiminütiger Nachspielzeit die Partie ohne weitere Torchance der Hausherren beendete, brachen beim SVG alle Dämme.

Der nach einigen Spielen nicht mehr für möglich gehaltene Klassenerhalt war unter Dach und Fach gebracht worden! Auch in der nächsten Saison wird in Geroldshausen wieder Kreisklasse gespielt.

Auf beiden Seiten des Spielfeldes waren zahlreiche SVG-Anhänger positioniert und so ließ es sich Chefeinpeitscher Michael Beer nicht nehmen, vor den treuen Fans den Erfolg und damit den Klassenerhalt auszuschreien. Mia bleim drin!

Im Anschluss an diesen ersten Auswärtserfolg seit dem 2. Oktober 2016 - schlappe 610 Tage also ist das her- ging es zur gut besuchten Saisonabschlussfeier ins Vereinsheim nach Geroldshausen. Der als Spielertrainer scheidende Michael Wildmoser wurde für seinen Einsatz und seine tollen Erfolge in seinen vier Jahren beim SV Geroldshausen mit einigen Präsenten geehrt und von Mannschaft und Fans lange beklatscht.

AbschiedsgeschenkWildmoser2

Wieder einmal konnte Max Huber - in dieser Spielzeit mit 13 Treffern- die Torjägerkanone erringen. Mit unglaublichen 69 von 71 Trainingseinheiten (das sind prozentual gesehen SED-Ergebnisse zu DDR-Zeiten!) wurde Bernhard Kohlhuber zu Recht mit dem Pokal des trainingsfleißigsten Spielers geehrt. Auch für den Trainer der zweiten Mannschaft, Martin Lichtenegger, sportlichen Leiter Max Weichselbaumer und Abteilungsleiter Florian Drexler hatten Kapitän Matthias Förch, Michael Wildmoser und Vorstand Martin Schlicht Geschenke und lobende Worte parat. In der neuen Saison wird Markus Ertl als Trainer die Zügel beim SV Geroldshausen übernehmen.

Bis dahin gilt es nun aber erst einmal für die eigentlich verletzten Spieler sich auszukurieren (teilweise standen acht angeschlagenen Spielern drei wirklich fitte Akteure in der Startelf gegenüber) und als Zuschauer die Relegationsspiele zu genießen.

Die Zweite des SVG verlor trotz 2:1-Führung schlussendlich noch unglücklich mit 2:3 beim Tabellendritten SpVgg Steinkirchen II. Beide Tore erzielte Simon Bretz.

Wie immer schließt der Spielbericht diese Saison 2017/2018 mit einigen Statistiken ab:

 

Die Abschlusstabelle in der Kreisklasse Pfaffenhofen/Ingolstadt 2017/2018: Aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs steht der SVG vor dem Türk SV Pfaffenhofen! Wie eng diese Liga war, zeigt die Tatsache, dass die Aufstiegsrelegation nur zwölf Punkte vor der Abstiegsrelegation entfernt ist. Kuriosum am Rande: Der Zweite hat ein schlechteres Torverhältnis als der Zwölfte!

AbschlusstabelleErste2018

 

Die Zweite des SV Geroldshausen belegte am Ende der Saison unter Regie von Trainer Martin Lichtenegger einen respektablen fünften Tabellenplatz. Da ist mit dem richtigen Teamgeist und Zusammenhalt noch mehr drin in der neuen Saison, Jungs!

TabelleZweite2018

 

Den Grundstein für den Klassenerhalt legt man in den Heimspielen! In der Heimtabelle hätten wir um den Aufstieg mitgespielt. Vielen Dank für eure großartige Unterstützung in guten wie auch in schwierigen Tagen!

Heimtabelle2018

 

Das große Manko des SV Geroldshausen in dieser Saison, die inkonstanten bis schwachen Auswärtsleistungen. Da gilt es auf den letzten Spieltag aufzubauen und in der neuen Spielzeit auch auswärts zu punkten! Platz 14 in der Auswärtstabelle sollte es nicht wieder sein!

Auswärtstabelle2018

 

Nur schwer war der SV Geroldshausen in die Saison gekommen. Fünf Unentschieden an den ersten fünf Spieltagen - in Zeiten der Dreipunkteregelung nicht wirklich optimal...auf den ersten Sieg mussten die Grün-Weißen bis zum 11. Spieltag (3:1 über Fatih Ingolstadt) warten, dementsprechend schaut auch die Hinrundentabelle nicht allzu rosig aus:

Hinrundentabelle2018

 

Zu Beginn der Rückserie war klar, dass mehr Punkte geholt werden mussten, um das Saisonziel Klassenerhalt zu schaffen. Die Wildmoser-Elf sprang genau so hoch, wie es ein gutes Pferd eben muss, die Rückrundentabelle:

Rückrundentabelle2018

 

In der Fairnesstabelle belegte der SV Geroldshausen den fünften Tabellenplatz - oberes Mittelfeld also. Alois Federl, Stefan Haage und Max Demmel gefällt das nicht!

Fairnesstabelle2018

 

So, dies soll es jetzt aber auch gewesen sein für die Spielzeit 2017/2018.

Gleichzeitig war dies der letzte Spielbericht unter meiner redaktionellen Leitung. Seit sechs Jahren habe ich die Spielberichte der verschiedenen Spieler gesammelt, redaktionell überarbeitet und online gestellt. Nun ist es auch für mich Zeit geworden, am Sonntag oder Montag Abend andere Dinge zu tun. Wenn sich jemand bereit erklärt, diese tolle Tradition des Spielberichts fortsetzen zu wollen, darf sich derjenige gerne bei mir melden. Ich werde ihm oder ihr mit Rat und Tat am Anfang zur Seite stehen!

So bleibt mir nur noch mich bei allen treuen Spielberichtschreibern und -lesern zu bedanken!

Bis zur neuen Saison 2018/2019 auf dem Fußballplatz. Bleibt's gesund!

Es war mir eine Ehre

 

Euer

Florian Drexler

 

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