Tolle Moral: SVG holt Punkt in Hundszell

SV Hundszell : SV Geroldshausen 2:2 (1:0)

Dank einer couragierten Vorstellung auf gegnerischem Platz konnte der SV Geroldshausen einen Punkt beim Tabellendritten SV Hundszell entführen. Obwohl der SVG gut im Spiel war, geriet man mit 0:2 in Rückstand. Die Wildmoser-Elf zeigte aber eine tolle Moral und kam durch Tore von Max Huber und Christian Koberowsky zu einem verdienten Punktgewinn beim Aufstiegsaspiranten.

Im Vorfeld schien die Angelegenheit eine klare Sache zu sein. Der zehntplatzierte SV Geroldshausen zu Gast beim Drittplatzierten, dem SV Hundszell. Zudem hatte die Heimmannschaft die Chance mit einem Sieg den Relegationsplatz zu erklimmen. Jedoch war von dieser erwarteten Überlegenheit mit Beginn des Spiels nichts mehr zu sehen. Spielerisch war der Tabellendritte zwar einen Ticken besser, jedoch konnte die Gastmannschaft insgesamt ein Plus an Chancen verbuchen und zeigte vor allem kämpferisch erneut eine überzeugende Leistung.

Coach Michael Wildmoser konnte dabei wieder auf alle Kräfte zurückgreifen. Sowohl Torwart Florian Drexler, der sich unter der Woche im Training verletzt hatte, als auch Alexander Schreistetter waren wieder einsatzfähig. Zweiterer ersetzte Maximilian Demmel diese Woche auf der Sechs, welcher neben Mohammed Kabba und Steffen Bretz zunächst auf der Bank Platz nahm.

Die taktische Ausrichtung war klar. Man wollte dem Gegner vor allem im Mittelfeld die Räume eng machen und aggressiv in die Zweikämpfe gehen. (Kapitän Matthias Förch gab einen kleinen Vorgeschmack, als er bereits nach 20 Sekunden ein durchaus härteres Foul beging, der Schiedsrichter ließ aber noch Gnade vor Recht ergehen und verzichtete zunächst auf eine gelbe Karte.) Nach Ballverlust wollte man schnell umschalten und sich so Chancen erarbeiten. Die Taktik ging sofort auf. Schon nach drei Minuten konnte der SV Geroldshausen nach einem Konter die erste Ecke verbuchen. Der Ball wurde von Michael Beer in die Mitte gebracht und von einem Abwehrspieler vor die Beine von Alexander Schreistetter „geklärt“. Sein Volley verfehlt das Tor nur um einen knappen Meter. Auch die nächste Chance ging an die Gastmannschaft und wieder nach einem Konter und einer daraus resultierenden Ecke. Die weit getretene Hereingabe von Matthias Förch wurde von Maximilian Huber zurück in die Mitte gebracht, wo Michael Beer den Ball freistehend aus drei Metern nur gegen den Innenpfosten köpfen konnte. Eine Führung wäre zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient gewesen und die Redewendung „Wenn man vorne seine Dinger nicht macht…“ sollte sich noch bestätigen. Zunächst bleibt aber anzumerken, dass es gut eine halbe Stunde dauerte, bis das Heimteam erstmals halbwegs gefährlich vor das Tor der Gäste kam. An dieser Chance sah man aber sehr gut, wohin sich das Spiel entwickeln würde, wenn man dem Gegner zu viele Räume geben würde. An der Mittellinie bekam der Sechser von Hundszell den Ball. Es wurde nicht richtig attackiert und nach einer schönen Passstafette bekam er den Ball gut 25 Meter vor dem Tor erneut, drosch das Leder jedoch eineinhalb Meter über den Kasten. Knapp zwei Minuten später dann die nächste Chance. Der Toptorjäger der Kreisklasse Pfaffenhofen/Ingolstadt, Manuel Wittmann vom SVH, bekam auf der Außenbahn den Ball und ließ beide Innenverteidiger stehen. Er zog in die Mitte, konnte den Winkel jedoch nicht entscheidend vergrößern und Florian Drexler parierte mit einer Fußabwehr im 1 gegen 1 souverän. In der Folge dann wieder zwei Chancen für die den SVG. Zunächst konnte der gegnerische Torhüter eine von Kevin Spisse missglückte Hereingabe mithilfe einer kleinen Showeinlage nur knapp über die Querlatte lenken. Wenig später verfehlte Maximilian Huber mit einem Schuss aus fast 30 Metern das Tor um circa zwei Meter. Sozusagen mit dem Halbzeitpfiff dann der Führungstreffer für die Gäste. Der Ball wurde vom linken Flügel in die Mitte gebracht. Eine Unstimmigkeit zwischen Torwart Florian Drexler und seiner Verteidigung nutzte der Stürmer und legte den Ball volley noch einmal quer. Ein zweiter Angreifer musste aus gut sieben Metern nur noch ins leere Tor schieben.

Dieser sehr unglückliche Gegentreffer wirkte sich jedoch keineswegs auf die Moral des SVGs aus. Zur Pause kam Steffen Bretz für Christian Koberwosky und hatte schon nach wenigen Minuten den Ausgleich auf dem Fuß. Sein strammer Schuss aus spitzen Winkel konnte jedoch vom Torwart zur Ecke abgewehrt werden. Danach, praktisch mit der ersten nennenswerten Chance in Durchgang zwei konnte das Heimteam auf 2:0 erhöhen und wieder lief es äußerst unglücklich für den SVG. Nach einer Ecke konnte man den Ball nicht rechtzeitig klären und die Nummer 10 des SV Hundszell zog aus einem eigentlich recht aussichtslosen Winkel ab. Der Ball wurde von einem Abwehrspieler abgefälscht und fand so irgendwie den Weg ins Tor. Man hätte meinen können, das war es jetzt, aber nur eine Minute später konnte der SVG den Anschlusstreffer markieren. Steffen Bretz behauptete den Ball gegen zwei Gegenspieler und legte zurück auf Michael Wildmoser. Dieser sah Maximilian Huber im Zentrum, welcher, als er den Ball erhielt, mit einer wunderschönen Pirouette zwei Gegenspieler auf einmal stehen ließ und unten links einnetzte. Anschließend kamen Maximilian Demmel und Chris Koberowsky für Alex Schreistetter und Michael Beer. In der Folge lief der SVG weiter an, wodurch sich aber auch Räume für den Gegner ergaben, welche dieser jedoch meist nicht nutzen konnte. Somit ergaben sich lediglich einige Distanzschüsse, die aber allesamt keine wirkliche Gefahr brachten. Einmal noch kam der SV Hundszell vor das Gehäuse der Grünen. Der Angreifer überlief den zuvor eingewechselten Mohammed Kabba, aber unsere Nummer 1 Florian Drexler blieb auch im zweiten 1 gegen 1 - Duell Sieger. Der SVG konnte jedoch zunächst genauso wenig Kapital aus seinen Chancen schlagen. Beispielweise verfehlte Maximilian Huber nach einer Hereingabe von rechts nur knapp das Gehäuse. Oder auch Christian Koberowsky scheiterte mit einem Freistoß am Keeper des Heimteams. Auch kam man noch zu einigen Eckbällen, welche jedoch meist keine ernsthafte Gefahr dauerten. Dennoch war der kämpferische Aufwand der Mannschaft überzeugend und dieser wurde letztendlich doch noch belohnt. Unsere erneut eingewechselte Nummer 31 Alex Schreistetter ließ etwa 10 Minuten vor Spielende einen Gegenspieler ins Leere grätschen und lupfte den Ball überragend in den Lauf von Christian Koberowsky, welcher die Pille mit der Innenseite des schwachen Fußes rechts oben in den Knick zum verdienten 2:2 zimmerte. Man merkte dem Gegner an, dass das Ergebnis gar nicht nach ihren Vorstellungen war und sie warfen in der Folge nochmal alles nach vorne. Jedoch rannte ihnen die Zeit davon, was auch ihrem eigenem Zeitspiel in den vergangenen 20 Minuten geschuldet war. Die Abwehr des SVG ließ kaum noch was zu und man kam selbst noch zu drei erwähnenswerten Chancen. Matthias Förch und Max Huber liefen nochmal zwei Konter und zogen jeweils aus 25 Metern ab. Kurz vor Schluss spielte Alexander Schreistetter nochmals einen schönen Pass in den Lauf von Max Huber, der frei durch gewesen wäre. Jedoch befand sich dieser in einer vermeintlichen Abseitsposition und der souverän leitende Schiedsrichter pfiff ihn zurück – eine äußerst knappe Entscheidung. Dann war das Spiel vorbei.

Unterm Strich kann man sagen, dass sich der SVG einen wirklich verdienten Punkt beim Tabellendritten sicherte und unter Umständen auch mehr drin gewesen wäre. Trotzdem nimmt man diesen weiteren Zähler im Kampf um den Klassenerhalt gerne mit.

Wir möchten uns an dieser Stelle auch bei allen unseren mitgereisten Fans für die tolle und lautstarke Unterstützung bedanken. Es ist mehr als bemerkenswert, wenn der SV Geroldshausen beim Auswärtsspiel in Hundszell mehr Fans mitbringt als das Heimteam des Tabellendritten, wahnsinn!

In der nächsten Woche geht es schon am Karsamstag um 15 Uhr zuhause gegen den TSV Lichtenau. Wir freuen uns auch da auf eure Unterstützung

Die Reserve unterlag dem VFB Pörnbach II durch zwei Tore in der 88. und 90. Minute mit 0:2 (0:0).

(SB)