Bedingt durch die Anstrengungen vom Vortag habe ich das erste mal seit langem wieder richtig gut geschlafen. Wir stehen um 6.15 Uhr auf, weil wir das Frühstück für 7 Uhr bestellt haben. Dann machen wir uns auf den letzten Fußmarsch zurück in die Zivilisation. Schon nach wenigen Minuten befinden wir uns in einem wundervollen Urwald. Es ist sehr warm, aber durch die dichten Baumwipfel dringen nur wenige Sonnenstrahlen bis zum Boden, so dass das Gehen recht angenehm ist. Nach den Tagen in der Stein- und Eiswüste ist es richtig wohltuend, durch den Wald abzusteigen. Hinter jeder Biegung tut sich ein neuer, wundervoller Blick auf. Ich versuche die Szenen aufzusaugen und bin schon ein wenig wehmütig, wenn ich daran denke, dass wir in wenigen Stunden wieder in der Zivilisation sind.
Nach dem Wecken und gemeinsamen Teeschlürfen im Zelt füllen wir unsere Wasserflaschen und Thermoskannen mit heißem Tee und stehen nun, alle dick verpackt, in bis zu 7 Schichten Bekleidung vor dem Zelt. Als Franki kommt stellt er uns in Reih und Glied hintereinander auf und lässt uns durchzählen. 1-2-3-------11, fertig. Wie ein leuchtender Glühwurm stehen wir mit unseren brennenden Stirnlampen (auch Hirnbirnen genannt), da und warten auf das Zeichen zum Aufbruch.
Da es relativ warm war die Nacht über, haben wir das Zelt offen gelassen und recht gut geschlafen. Das ist aber auch gut so, schließlich steht gleich nach dem Frühstück die ‚Wand’ auf dem Programm. Wenn wir die überwunden haben ist für den Tag das Meiste geschafft, zumindest wenn man auf Franki hört, der beim Briefing gestern Abend von einem relativ leichten Akklimatisationstag gesprochen hat.
Die Nacht war recht gut und erholsam für uns. Obwohl es sehr kalt war haben die meisten gut geschlafen. Der Regenerationstag war aber auch nötig. Zum Frühstück scheint uns schon die Sonne ins Zelt, als wir die Seite nach Osten hin öffnen. Heute haben wir wieder eine kurze Tagesetappe, also lassen wir uns Zeit und genießen die warmen Strahlen.
Wie befürchtet war die Nacht schrecklich. Ich habe kaum geschlafen, da ich immer wieder das Gefühl hatte in der dünnen Luft und in den kleinen Zelt nicht genug Sauerstoff zum atmen zu haben. Ich habe deshalb zwischendurch das Zelt immer mal wieder verlassen, aber schnell gefroren draußen, denn es war arschkalt unter einem wiederum einmaligen Sternenhimmel.